Burust – Der Gott der Erde

Im Jahre 2621 n. K. E. wurde die Gottheit der Erde, Burust, durch das Eingreifen einer Gruppe von Reisenden aus einem Gefängnis in Torweg befreit. Die Überlieferungen berichten, dass Burust in diesem Bannkreis dazu gezwungen war, einen fortwährenden und kräftezehrenden Kampf mit der Luftgottheit Xijah auszutragen, ein Konflikt, der weniger auf der materiellen Ebene als vielmehr im metaphysischen Widerstreit der Elemente begründet lag.Burust wird als neutrale Gottheit charakterisiert, deren Aspekte untrennbar mit den Prinzipien von Standhaftigkeit, Beständigkeit und Verlässlichkeit verbunden sind. Die Verehrung dieser Gottheit konzentriert sich auf die Bewahrung von Ordnung und Sicherheit sowie auf den Widerstand gegen allzu schnelle oder unbedachte Veränderung.Besondere Bedeutung in der Glaubenspraxis Burusts nehmen Eide und Schwüre ein, die von seinen Anhängern als heilige, unverbrüchliche Bindungen betrachtet werden. In der Lehre gilt der Bruch eines Eides nicht nur als moralisches, sondern auch als metaphysisches Vergehen, das den Gläubigen der göttlichen Gunst entzieht. Somit ist der Kult Burusts im weitesten Sinne als Hort konservativer Werte zu verstehen, in dem Stabilität, Treue und Verlässlichkeit über alle anderen Tugenden gestellt werden. Viele Anhänger dieser Gottheit finden sich im Schattenwald und in den Steppenlanden.
Dogma
Seid standhaft wie die Berge und unbeweglich wie Gestein. Denn Wandel bringt Unsicherheit und in der Beständigkeit liegt Frieden. So wie die Erde allen Wesen Halt gibt und das Gebirge Wind und Sturm widersteht, so soll auch euer Handeln fest und unerschütterlich sein. Wankt nicht vor Lockrufen des Neuen, die nur wie Sand im Wind verwehen. Hütet, was sich bewährt hat, und schützt, was schon lange Bestand trägt. In der Treue liegt Stärke, im Schwur liegt Bindung. Wer seinen Eid bricht, verliert den Halt, auf dem er steht. Lasst euer Wort so fest sein wie der Felsgrund unter euren Füßen.
Burust segnet jene, die verlässlich sind, die Sicherheit schenken, wo andere zweifeln und die in ihrer Ruhe wie ein Berg den Stürmen trotzen. Haltet fest an der Ordnung, denn in ihrer Dauer wohnt die Gnade Burusts.
Cil – Die Göttin der Finsternis

Cil, die Göttin der Nacht, wurde im Jahre 2611 n.K.E. aus dem großen Göttergefängnis in Götterdämmerung befreit. In den theologischen und historischen Abhandlungen wird sie zumeist als finstere Gottheit klassifiziert, deren Einflussbereiche die Dunkelheit, die Nacht, ungelüftete Geheimnisse, Verlust sowie Vergesslichkeit umfassen.Die Anhängerschaft Cils zeichnet sich durch eine ausgeprägte Ablehnung des Lichts aus, welches sie als Bedrohung und Entwertung der nächtlichen Sphäre deuten. Stattdessen betonen sie die schützende und verhüllende Macht der Finsternis. Innerhalb dieser doktrinären Haltung hat sich eine religiöse Praxis etabliert, die sich durch das Behüten von Geheimnissen, das Verbergen von Absichten und die Kultivierung der Verschwiegenheit auszeichnet.Von zentraler Bedeutung ist der anhaltende Konflikt zwischen Cil und ihrer Schwester, der Mondgöttin Entaria. Während Entaria für Offenbarung, Klarheit und das leitende Licht der Nacht steht, verkörpert Cil deren Widerpart in Form von Verschleierung, Ungewissheit und Vergessen. Dieses antagonistische Verhältnis bestimmt nicht nur die mythologische Überlieferung, sondern auch die theologischen Deutungen beider Kulte. Die größte Dichte an Anhängern Cils findet sich nach übereinstimmenden Berichten auf dem Schweigenden Eiland, das als Zentrum der nächtlichen Kulte gilt.
Dogma
Behüte Geheimnisse und dein Wissen vor allen Ungläubigen, doch offenbare sie freizügig jedem Gläubigen. Verlass dich niemals auf die Hoffnung oder Erfolgsversprechen, denn sie sind der falsche und unreine Weg. Töte das Licht des Mondes, alle Spione und Gefolgsleute Entarias, wann immer du auf sie triffst. Doch töte sie nur, wenn du gewinnen wirst, ansonsten verstecke dich und zeige dich niemals einem Anhänger Entarias, ohne ihn zu töten oder ihm zum Glauben an Cil zu überzeugen. Handle in der Zeit der Dunkelheit und verschlafe nicht die mächtigste Zeit des Tages.
Entaria – Die Mondgöttin

Entaria gilt als neutralgute Gottheit des Mondes. Überlieferungen berichten, dasssie in einem Artefakt von immenser Macht –der sogenannten Krone Entarias –eingeschlossen war. Erst im Jahre 2613 n.K.E. gelang es einer Gruppe von Reisenden, dieses Gefängnis zu öffnen und Entaria in ihre göttliche Freiheit zurückzuführen. Seitdem trittihr Einfluss auf Paal’thamash spürbarer hervor und hat das Verhältnis zwischen Licht und Dunkelheit im religiösen Bewusstsein neu geprägt.Die Herrschaft Entarias erstreckt sich über den Mond und die Gezeiten, womit sie eine zentrale Rolle in den Zyklen von Nacht und Meer einnimmt. Ihre Verehrung ist stark von Aspekten der Erkenntnis, der Akzeptanz und der Toleranz durchdrungen –Eigenschaften, die im Symbol des silbernen Mondlichtes ihre Entsprechung finden. Besondere Bedeutung kommt Entaria als Schutzpatronin weiblicher Zauberwirkerinnen zu, die in ihrer Gestalt eine Führerin und Inspiratorin erkennen. Zugleich richtet sich die Verehrung der Seefahrer und Navigatoren an sie: Vor Antritt einer Reise bitten sie Entaria um Orientierung und Schutz, im Vertrauen darauf, dass ihr Licht auch in der tiefsten Nacht den Weg zu weisen vermag.Die Stärke Entarias und ihrer Anhänger steht in direkter Korrelation mit den Phasen des Mondes. Je voller der Mond am Himmel scheint, desto machtvoller entfalten sich ihre Kräfte und desto unmittelbarer erfahren ihre Gläubigen den göttlichen Beistand.Ein Zentrum der Entaria-Verehrung bildet die Eherne Insel. Dort findet sich auch der Kult der Mondschwestern, einer ausschließlich aus Frauen bestehenden Gemeinschaft von Priesterinnen, die ihre Göttin in Ritualen und Liedern verehren. Dieser Kult gilt als eine der ältesten noch bestehenden, ausschließlich weiblich geprägten Ordensgemeinschaften Paal’thamashs und spielt eine prägende Rolle im Kultus um Entaria.
Dogma
Lasst alle, auf die Entarias Licht fällt, willkommen sein, wenn sie das wünschen. So wie der silberne Mond zu- und abnimmt, so ist es auch mit dem Leben. Vertraut auf den silbernen Schein Entarias und wisst, dass alle Liebe, die in ihrem Licht lebt, ihren Segen hat. Fördert Akzeptanz und Toleranz und betrachtet alle Wesen als gleichwertig. Helft anderen Gläubigen Entarias, als wären sie eure besten Freunde. Meidet die undurchdringliche Dunkelheit, denn diese kann voller böser Überraschungen stecken.
Geldion – Der Gott der Vergeltung

Geldion, der Gott der Zwietracht und Vergeltung, gilt in der theologischen Forschung als der jüngste unter den Mitgliedern des Pantheons von Paal’thamash. Seine Entstehung ist untrennbar mit der Gestalt des Menschen Geldion von Rabenstein verknüpft, dessen Lebensweg sich über viele Jahrtausende in enger Verbindung mit dem Übergott Kalesh entfaltete. Die Überlieferungen schildern eine von Tragik, Verlust und Verrat geprägte Geschichte, in der Geldion zunächst den Pfad der Tugend beschritt und sich aktiv gegen Kalesh stellte. Doch nach unzähligen Wirrungen und Intrigen verfiel er letztlich dessen Ränken. Im Jahre 2618 n.K.E. wurde er von Kalesh selbst in den Stand einer Gottheit erhoben –allerdings nicht als Hüter des Guten, sondern als dunkle Macht, die Hass, Zwietracht und die Verachtung von Schwäche verkörpert.Das Dogma Geldions basiert auf einer radikalen Auslegung von Vergeltung und Zweckmäßigkeit. Es lehrt, dass das Ziel die Mittel rechtfertigt und dass erlittene Ungerechtigkeit nicht nur gesühnt, sondern mit List und bitterer Ironie beantwortet werden muss. Anhänger Geldions legen besonderes Gewicht auf strategisches Vorgehen: nicht offene Rebellion oder umfassender Krieg gelten als seine Lehre, sondern das gezielte Ausschalten einzelner Feinde, das Schüren von Misstrauen und die bewusste Verbreitung von Unsicherheit. Hoffnung, Vertrauen und Versprechen werden im Kult
Dogma
Der Zweck heiligt viele Mittel. Eine widerfahrene Ungerechtigkeit muss vergolten werden. Vergeltet und würzt eure Rache mit Ironie. Erfüllt den Sinn eines Gesetzes, auch wenn das bedeutet, sich nicht an seine Buchstaben zu halten. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Wer Böses tut, dem widerfährt Böses, Gutes wird mit Gutem belohnt. Verfallt nicht in offene Rebellion, denn marschierende Armeen verleiten die falschen Götter zum Handeln. Tötet einen Feind nach dem anderen und sorgt dafür, dass alle anderen in Furcht und Ungewissheit leben. Disharmonie und Zerwürfnisse stärken die Macht Geldions. Sät die Saat der Zwietracht, um die Früchte des Streits zu ernten und zu eurem Nutzen zu machen. Hoffnung, Versprechungen und Glaube an Erfolg müssen abgelegt werden. Das Ziel ist der Weg und nur die unwiderrufliche Tat zählt.
Kalashat – Der Sonnengott

Kalashat, die Verkörperung der Sonne im Pantheon von Paal’thamash, war über Jahrhunderte hinweg im Großen Göttergefängnis von Götterdämmerung gebunden. Erst im Jahre 2611 n.K.E. wurde er durch das Wirken von Reisenden aus dieser Fessel befreit und kehrte in die Sphäregöttlicher Wirkmacht zurück. Seit diesem Zeitpunkt hat seine Präsenz im religiösen und gesellschaftlichen Gefüge des Kontinents erneut an Strahlkraft gewonnen.Als guter Gott gilt Kalashat als Hüter des Lebens und Patron jugendlicher Kraft, körperlicher Stärke und athletischer Vollendung. Die Anhänger dieser Gottheit sehen es als ihre heilige Pflicht an, Wachstum zu fördern, Hoffnung zu erneuern und Wohlstand wie auch Lebenskraft in der Welt zu mehren. In diesem Kontext steht das Leitspruch-Motto, das in allen Kultstätten Kalashats überliefert wird: „Es gibt immer einen neuen Morgen.“ Dieses Credo bildet die Grundlage seines Glaubens und verdeutlicht den zyklischen Charakter von Erneuerung und Aufbruch, die untrennbar mit der Sonne verbunden sind.Die MachtKalashats offenbart sich in Abhängigkeit zur Strahlkraft der Sonne selbst. Je heller sie am Himmel scheint, desto stärker entfalten sich die Kräfte seiner Gläubigen –sowohl in spiritueller als auch in körperlicher Hinsicht. Viele Anhänger berichten von einem spürbaren Aufschwung an Mut, Vitalität und Zuversicht während der Zeiten ungetrübten Sonnenlichts.Besondere Zentren der Kalashat-Verehrung liegen auf der Ehernen Insel sowie in der Schallah-Wüste. Während die Eherne Insel durch ihre spirituellen Gemeinschaften und Kultstätten geprägt ist, bietet die Schallah-Wüste, mit ihrer lebensfeindlichen Härte und dem erbarmungslosen Sonnenlicht, ein natürliches Terrain für die Verehrung Kalashats, dessen Strahlen dort als gleichsam segensreich wie prüfend empfunden werden.
Dogma
Bemüht euch, immer zu helfen und neue Hoffnung, neue Ideen und Wohlstand unter der gesamten Menschheit und ihren Verbündeten zu stiften. Es ist eure heilige Pflicht, neues Wachstum zu fördern, alles Wachsende zu unterstützen und euch für Wiedergeburt und Erneuerung einzusetzen. Lasst euren Geist wie eure Körper fruchtbar werden. Wo immer ihr hingeht, säht die Saat der Hoffnung, der neuen Ideen und der Pläne für eine rosige Zukunft in den Gedanken aller anderen. Betrachtet jeden Sonnenaufgang. Bedenkt die Folgen eures Handelns, so dass ihr mit dem geringsten Aufwand den größten und bestmöglichen Erfolg erreichen könnt. Meidet die negative Weltsicht, denn aus dem Tod entsteht das Leben. Es gibt immer einen neuen Morgen, der einen Rückschlag in einen Erfolg verwandeln kann. Erachtet es immer für wichtiger, anderen zu helfen, als Regeln strikt zu folgen, Rituale auszurichten oder den Anweisungen eines Vorgesetzten nachzukommen
Keldruss – Der Gott der Natur

Keldruss, die Verkörperung der Natur im Pantheon von Paal’thamash, wurde im Jahre 2608 n.K.E. von Reisenden Helden aus seiner Gefangenschaft befreit. Als neutrale Gottheit nimmt er die Rolle des Schutzpatrons der Natur ein und verkörpert den uralten Zyklus von Werden, Vergehen und Erneuerung. Sein Wirken richtet sich auf das Gleichgewicht allen Lebens, in dem Wachstum und Verfall untrennbar miteinander verflochten sind.Im Zentrum seiner Mythologie steht der fortwährende Zwist mit seinem Bruder Varriskal, dem Gott der Jagd. Beide repräsentieren unterschiedliche Aspekte desselben natürlichen Kreislaufs: Während Keldruss die Erhaltung und das Gedeihen des Lebens schützt, verkörpert Varriskal die Notwendigkeit von Bejagung, Tod und Opfer. Diese Dualität prägt nicht nur die göttliche Sphäre, sondern auch die Gemeinschaften der Gläubigen. So finden sich unter den Anhängern Keldruss’ vor allem Druiden, Waldläufer und naturverbundene Zirkel, die dem Erhalt des Gleichgewichts dienen, während Konflikte mit den Verehrern Varriskals häufige Realität darstellen.Die Präsenz des Keldruss-Kultes ist besonders stark in den Forghatsümpfen sowie im Schattenwald. Diese Regionen, von üppiger, zugleich jedoch gefährlicher Wildnis geprägt, spiegeln die Ambivalenz des Gottes wider: Schutz und Bedrohung, Heilung und Verfall, Leben und Tod existieren dort nebeneinander und machen die Verehrung Keldruss’ zu einem unmittelbaren Bestandteil des alltäglichen Überlebens.
Dogma
Keldruss sieht alles und bringt das Gleichgewicht: Er legt es den wilden Wassern und der Dürre auf, dem Feuer und dem Eis, dem Leben und dem Tod. Wahrt Distanz, beachtet immer die gesamte Situation und schließt euch nicht einfach der allgemeinen Vorstellung davon, was das Beste ist, an. Alles ist ein Kreis, geschickt und wunderbar ausbalanciert. Es ist die Pflicht der Gläubigen, diesen Kreis und das Gleichgewicht klar zu erkennen. Lasst andere das Gleichgewicht erkennen und geht gegen jene vor, die es stören. Beobachtet die Abläufe und manipuliere sie sanft. Lasst euch nur dann auf offene Konfrontation ein, wenn die Zeit drängt oder ihr angegriffen werdet. Bekämpfe das Roden von Wäldern, heile Seuchen, wann immer ihr auf sie trefft, verteidigt die Bäume und pflanzt neue Flora, wann immer möglich. Tötet nur, wenn es nötig ist und löscht das Feuer und alle, die es anwenden.
Krosakk – Der Gott des Krieges

Krosakk, der chaotisch-neutrale Gottdes Krieges, wurde im Jahre 2608 n.K.E. in Düsterquell aus seiner Gefangenschaft befreit. In den ersten Jahren nach seiner Rückkehr trat er kaum in Erscheinung und zeigte sich gegenüber dem Übergott Kalesh stellenweise sogar wohlgesinnt. Diese Haltung änderte sich jedoch abrupt im Jahr 2618 n.K.E., als Kalesh den Menschen Geldion von Rabenstein in den Rang einer Gottheit erhob. Seit diesem Wendepunkt zählt Krosakk zu den aktivsten Widersachern Kaleshs und tritt immer wieder mit klarer Opposition hervor.Die Lehre Krosakks fasst den Krieg als zivilisatorische Kraft, als Naturgewalt des menschlichen Strebens nach Macht und Stärke auf. Krieg erscheint nicht als Ausnahmezustand, sondern als Prüfstein für Ehre, Durchsetzungsvermögen und die Fähigkeit, Verantwortung für Gewalt zu tragen. Dabei betont Krosakk die Prinzipien der Ehrenhaftigkeit und Fairness: Jeder Krieger, ob gering oder mächtig, soll eine gerechte Chance auf Sieg haben. List, Verrat oder „schmutzige“ Methoden gelten in seiner Doktrin als Ausdruck von Schwäche, während die offene Konfrontation als Weg wahrer Größe verstanden wird.Anhänger Krosakks sind dazu angehalten, sowohl sich selbst als auch ihre Feinde angemessen zu bewaffnen, Schlachten entschlossen, doch nicht leichtfertig zu führen und stets die Konsequenzen ihres Handelns im Blick zu behalten. Krieg, so lehrt Krosakk, darf niemals aus bloßer Willkür entfesselt werden, sondern muss in seiner zerstörerischen wie schöpferischen Dimension begriffen werden –als Kraft, die Gleichheit im Angesicht der Schlacht herstellt.Die Verehrung Krosakks ist in Paal’thamash weit verbreitet, da Konflikt und Krieg zum beständigen Alltag gehören. Besonders im Schattenwald, einer Region beständiger Auseinandersetzungen, findet sein Kult zahlreiche Anhänger, die im Krieg nicht nur Leid, sondern auch Sinn und Bestimmung erkennen.
Dogma
Der Krieg ist die Macht der Zivilisation, die Stärke der Menschen. Der Krieg ist fair zu jedem, denn jeder kann kämpfen und gewinnen. Krosakk blickt wohlwollend auf diejenigen herab, die sich in Schlachten ehrenhaft verhalten und nicht auf schmutzige Tricks zurückgreifen. Bedenke immer die Folgen, welche die Gewalt eines Krieges haben wird, und führe niemals leichtsinnig Krieg. Die Schmeichler, die jeden Streit vermeiden, richten viel mehr Unheil an als der energischste Tyrann.
Der Heer der Schlachten gewinnt keine Schlachten, er hilft nur den würdigen Kriegern, diese für sich zu entscheiden. Ein Krieg ist gerecht, er bevorzugt keinen, sondern unterdrückt und hilft allen im gleichen Maße. Man sollte ihn nicht fürchten, sondern eher wie eine natürliche Gegebenheit hinnehmen. Denn er wirkt wie eine Naturgewalt der Zivilisation. Verheerend, aber für alle gleich. Um diese Gleichheit für alle zu erreichen, bewaffne nicht nur dich und deine Freunde, sondern auch deine Feinde. Handle fair, denn Krosakk wird die Würdigen gewinnen lassen. Scheint eine Schlacht hoffnungslos, so ziehe dich zurück, aber scheue nie einen Kampf. Gewinne die Schlacht schnell und zermürbe deinen Feind nicht. Gedenke der Krieger, die vor dir in den ruhmreichen Schlachten fielen. Handle immer ehrenhaft, denn Krosakk schaut wohlwollen auf die herunter, die ehrenhaften Geistes in eine Schlacht ziehen und urteilt hart über jene, die schmutzige Tricks in einer Schlacht benutzen. Denke stets an die Folgen der Gewalt des Krieges und führe niemals leichtsinnig oder aus niederen Gründen Krieg.
Liktur – Der Gott des Feuers

Liktur, die neutrale Gottheit des Feuers, war über Jahrhunderte hinweg im Gefängnis Alssijn al’Abdi in der Schallahwüste gebunden und wurde im Jahre 2617 n.K.E. befreit. Mit seinerRückkehr in das Pantheon Paal’thamashs trat eine Gottheit hervor, deren Wirken untrennbar mit dem Element des Feuers und seiner ambivalenten Symbolik verbunden ist: Zerstörung, Leid und Schmerz einerseits, aber ebenso Reinigung, Erneuerung und die Verheißung eines Neuanfangs andererseits.
Die Lehre Likturs betrachtet Feuer nicht primär als Gefahr, sondern als Kraft der Läuterung. Schmerz und Opfer sind in dieser Auffassung notwendige Begleiter des Wachstums und der Vervollkommnung. Unter seinen Anhängern ist die Redewendung „Kein Schmerz, kein Gewinn“ weit verbreitet und wird als Ausdruck dafür verstanden, dass Leiden und Verlust nicht vermieden, sondern angenommen werden müssen, um zu wahrer Stärke und Erkenntnis zu gelangen.Besondere Beachtung verdient die regionale Prägung der Liktur-Verehrung. Auf dem Schweigenden Eiland begünstigt die ungezähmte, oftmals feindselige Natur eine Auslegung des Kultes, die das Feuer als wilde, unkontrollierbare Urkraft verehrt. Hier werden Likturs Flammen als Prüfung und Mahnung verstanden, der sich der Gläubige zu stellen hat, um in der Härte der Elemente Läuterung zu erfahren. Im Gegensatz dazu zeigt sich im Viergestirn eine stark geprägte, zivilisatorisch-gestaltende Form seiner Anbetung: Dort nutzen Handwerker, Forscherund Magier das Feuer bewusst als Werkzeug des Fortschritts, sei es in Schmiedekunst, Arkanpraxis oder Alchemie. Für diese Anhänger gilt Liktur als Schutzherr jener, die durch Schaffen, Forschen und Gestalten das Feuer in den Dienst der Erneuerung stellen,ohne dabei seine zerstörerische Essenz zu leugnen.
Dogma
Kein Schmerz, kein Gewinn. Nur wer stark genug ist, sich durchzusetzen, wird auch den Sieg erringen. Likturs Flamme ist reinigend und allen anderen Elementen überlegen. In ihr liegt die Wahrheit, dass Ambition heilig ist und Stillstand Sünde. Feuer duldet keine Halbherzigkeit: Entweder du brennst oder du vergehst. Likturs Flamme prüft und scheidet: Schwache vergehen, doch Starke erheben sich. Schmerz ist kein Feind, sondern ein Lehrmeister, der den Geist stählt und die Seele richtet. Wer nicht den Mut hat, das Feuer zu ertragen, ist seiner Läuterung nicht würdig. Strebe nach Größe und verwirkliche deine Pläne, auch wenn der Weg durch Leid führt. Denn nur der Starke kann herrschen, nur der Beständige kann schützen. So erhellt Likturs Flamme den Pfad derjenigen, die kämpfen und sich behaupten, und sie verzehrt jene, die sich in Trägheit und Furcht verlieren.“
Nex – Der Gott des Blutes

Nex gilt als eine der jüngeren Gottheiten des Pantheons von Paal’thamash. Seine Entstehung lässt sich auf das Jahr 2610 n.K.E. datieren, als im Ort Sechs Fuß Tief eine uralte Götteressenz entdeckt wurde. Der reisende Magier Nexfraxinus nahm diese Essenz in sich auf und wurde durch die Transformation zur Verkörperung einer neuen Gottheit –Nex, dem Gott des Blutes.Die theologische Ausrichtung dieser Gottheit sieht das Blut als heiligste Essenz des Lebens, welche die göttliche Macht unmittelbar verkörpert. Alles, was Blut in sich trägt, steht unter dem besonderen Schutz von Nex, während blutleere Kreaturen als widernatürlich gelten und folglich zu vernichten sind. Das Vergießen von Blut darf niemals ohne Zweck geschehen; jeder Tropfen soll dem Gott geweiht werden. Von besonderem Rang ist das Blutopfer, welches sowohl als höchste Form der Verehrung wie auch als Symbol der unverbrüchlichen Bindung verstanden wird. Ein mit Blut besiegelter Pakt gilt dabei als heilig und ist unter allen Umständen einzuhalten.Die Anhängerschaft Nex ist verhältnismäßig jung und noch nicht weit verbreitet. Die meisten Gläubigen konzentrieren sich derzeit auf die Steppenlande.
Dogma
Das Blut ist das kostbarste Gut des Lebens. Wer Macht über Blut hat, hat Macht über das Leben und es gilt, sich dieser Macht bewusst zu sein.Nex grenzt kein Wesen, das Blut in sich trägt aus, denn das Blut ist Nex heilig. Blutleere Kreaturen sind wider der Lehren von Nex und es gilt sie zu vernichten, denn sie stehen gegen alles, was Nex Macht verleiht. Nex ist der Hüter des Blutes und wird Blut vergossen, so soll es stehts zu seinen Ehren sein. Blut darf niemals sinnlos vergossen werden, fließt es zweckfrei in den Boden, so ist es Verschwendung der heiligen Essenz. Ein treuer Anhänger Nex wird stets sein Blut oder das seiner Feinde seinem Gott opfern um dessen Macht zu mehren, anstelle es zu verschwenden. Das heilige Elixier ist zu hüten, zu schützen und zu bewahren. Ein Pakt besiegelt mit Blut ist die höchste Ehre und es gilt diesen um jeden Preis zu einzuhalten.
Pas – Der Totengott

Pas ist eine neutrale Gottheit des Pantheons von Paal’thamash, deren Herrschaftsbereich das Reich der Toten umfasst. Als dunkler Fährmann geleitet er jede sterbliche Seele nach dem Ende des Lebens in sein Reich und prüft sie mit seinem unergründlichen Blick, ehe sie weiterzieht. In seiner Lehre wird der Tod nicht als Ende, sondern als notwendiger Bestandteil des Lebens verstanden. Anhänger des Pas betonen die Bedeutung, Verstorbene zu ehren und ihre Erinnerung zu bewahren. Jeglicher Versuch, das Leben künstlich zu verlängern oder den Tod zu hintergehen, gilt als schwerwiegende Entweihung, da „was tot ist, tot bleiben muss“. Ein bemerkenswerter Aspekt der Rolle des Pas ist allerdings sein unmittelbares Eingreifen in das Schicksal einzelner reisender Helden. Stirbt ein solcher Held, so ist es nicht ungewöhnlich, dass Pas persönlich prüft, ob dessen Aufgabe in der Welt bereits vollendet ist. Erkennt der Gott, dass das Schicksal des Helden noch nicht erfüllt ist, gewährt er ihm die Rückkehr ins Leben –jedoch niemals ohne eine Prüfung. Erst wenn diese bestanden ist, darf der Held seinen Weg fortsetzen, um die ihm zugedachte Aufgabe zu vollenden. Pas ist einer der fünf Götter, die von Kalesh nicht eingeschlossen wurden. Kalesh selbst soll dies damit begründet haben, dass die Aufgabe des Todes zu essenziell für den Fortbestand der Welt sei, um sie zu versiegeln. Die Anhängerschaft des Pas ist in verschiedenen Regionen präsent. Besonders im Schattenwald wie auch im Viergestirn finden sich zahlreiche Kultstätten und Gläubige, die den Gott des Totenreiches verehren und seine Rolle im Kreislauf des Lebens als unumstößlich anerkennen.
Dogma
Erkenne, dass der Tod ein Teil des Lebens ist. Er ist kein Ende, sondern ein Anfang, keine Strafe, sondern eine Notwendigkeit. Der Tod ist ein geordneter Vorgang ohne Täuschung, Verheimlichung oder Zufälligkeit. Hilf anderen, in Würde zu der vorgesehenen Zeit und nicht früher zu
sterben. Begehre auf gegen diejenigen, deren Leben künstlich über die natürlichen Grenzen hinaus verlängert wird, wie die Untoten. Ehre die Toten, denn ihre Anstrengungen im Leben brachten Paal’thamash dorthin, wo es heute steht. Sie zu vergessen würde heißen zu vergessen, wo und warum wir heute sind. Lass keinen Menschen einen natürlichen Tod sterben, ohne dass ein Kleriker Pas an seiner Seite wäre.
Phell – Die Gottheit des Mordes

Phell ist die chaotisch-tückische Gottheit des Mordes, der Täuschung und der Assassinen im Pantheon von Paal’thamash. Über die Entstehung dieser Gottheit existieren zahlreiche Mythen und Legenden.
Eine verbreitete Überlieferung besagt, dass Phell aus einem Zwillingspaar hervorging, das getrennt aufwuchs und sich schließlich gegenseitig ermordete. Diese Ursprungslegende spiegelt die inhärente Dualität von Verrat, Zerstörung und unergründlicher List wider, die das Wesen Phells prägt. Die Gefangenschaft Phells erfolgte durch Kalesh im Gefängnis von Düsterquell. Nach der Befreiung im Jahre 2608 n.K.E. zeigte Phell ein bemerkenswert eigenständiges, unberechenbares Wirken. Im Gegensatz zu anderen Göttern, die zunächst Zurückhaltung übten, agierte Phell kontinuierlich intrigant und ohne vorhersehbares Muster, sowohl gegen Kalesh als auch gegen Geldion. Später verband sich Phell mit dem machtgierigen Casavar Samdorf von Tiefenturm, rettete ihm das Leben und bereitete den Aufstieg Casavars zur Gottheit vor.Die Kulte Phells ziehen überwiegend Individuen an, die Macht, Gewalt und strategische Manipulation suchen –Mörder, Intriganten und Psychopathen. Anhänger arbeiten mit Täuschung, Schatten und präziser Gewalt, wobei persönliche Zornesregungen dem kalkulierten Wirken der Klinge untergeordnet werden. Illusion, Heimlichkeit und strategisches Vorgehen gelten als unmittelbare Manifestationen göttlicher Vollkommenheit Phells. Regionale Zentren der Verehrung finden sich in der Schallahwüste, auf dem Schweigenden Eiland sowie in den Steppenlanden, wo die Anhänger die Prinzipien des Gottes in lokalen Machtstrukturen und durch subtile wie offene Gewalt umsetzen.
Dogma
Tod allen, die Phell entgegenstehen. Phells Macht ist unergründlich und wer Phell widerspricht, soll in Stille und Blut verschwinden. Verhülle dein Gesicht im Schatten und lass deine Klinge dort sprechen, wo sie den größten Schrecken hinterlässt.
Fürchte die Mächtigen, wenn es dir nützt, doch täusche sie, lenke sie, und zerstöre sie aus der Dunkelheit. Zerschlage Rebellion nicht mit dem Heer, sondern mit der Klinge im Schatten und dem Gift im Kelch. Täuschung ist dein Werkzeug, Illusion dein Mantel. Suche den Schatten, denn in ihm wohnt Phell. Sei die Klinge, die unerwartet trifft, und trage das Kalkül des Todes in deinem Herzen. Töte ohne Zorn, doch mit vollendeter Präzision, denn darin liegt wahre Vollkommenheit.
Randril – Der Gott der Barden

Randril ist die letzte Gottheit, die von Reisenden Helden befreit wurde. Diese Befreiung erfolgte im Jahre 2624 n.K.E., nachdem er über lange Zeit im fluiden Raum gefangen gehalten worden war. Die Durchquerung dieses schwer fassbaren Ortes und der Zugang zu Randrils Essenz wurden erst durch den vereinten Einsatz zweier Artefakte möglich: Randrils Flöte und Randrils Trommel. Diese beiden Relikte verkörpern nicht nur sein göttliches Wirken, sondern gelten auch als Symbole des harmonischen Zusammenspiels von Rhythmus und Melodie, das die Grundlage seiner Lehre bildet. Randril ist die Gottheit der Musik, der Kunst und des schöpferischen Ausdrucks. Sein Verständnis der Welt gründet sich auf der Vorstellung, dass das Leben selbst ein Lied ist – ein ewiger Klangteppich aus Harmonie, Disharmonie und Resonanz. Sein Glaube fordert die Vollendung und Schönheit des künstlerischen Schaffens. Anhänger Randrils sind verpflichtet, Musik, Instrumente und Künstler in jeder Form zu schützen und deren Werke niemals mutwillig zu zerstören oder zu unterbrechen. Jede Melodie, jedes Lied, jeder künstlerische Ausdruck besitzt in seiner Lehre Wert, sofern er Freude, Inspiration oder emotionale Erhebung hervorruft. Zentral im Kult Randrils steht das tägliche Singen, das Verbreiten von Liedern und die Förderung der Liebe zur Musik in allen Wesen. Kunst gilt als heilige Gabe, deren Aufgabe es ist, Trost, Freude und Gemeinschaft zu stiften. Der Klang selbst wird als eine Brücke zwischen Sterblichen und Göttlichem verstanden. Besonders auf der Ehernen Insel und im Viergestirn hat Randril eine große Anhängerschaft gefunden.
Dogma
Das Leben ist ein Lied, welches mit der Geburt beginnt. Strebe stets danach das Lied zu vervollständigen und zu größter Schönheit zu treiben, nicht nur den Text oder die Melodien. Zerstöre nie Instrumente oder Musik, noch störe einen Sänger ehe dieser seinen Vortrag beendet. Lausche der Welt die dich umgibt und erfülle sie gleichermaßen mit deinen eigenen Liedern. Alle Musik ist gut, solange nur jemand Gefallen an ihr findet. Verbreite Lieder und das Kunst, sooft es nur möglich ist und singe jeden Tag mit Randril. Musik und Kunst sind die wertvollste Sache die die Völker schaffen können, so unterstütze ihre Ausübung, Nutzung, und Schöpfung zu jeder Zeit. Erwecke die Liebe zur Musik wo immer du bist und in wem immer du begegnest.
Rul – Der Gott der Gerechtigkeit

Rul, der Hohe Richter, erscheint in den mythologischen Überlieferungen Paal’thamashs als rechtschaffen gute Gottheit, die einst den Vorsitz im Tribunal der Götter führte und in dieser Funktion dem wachsenden Machtstreben Kaleshs entschieden entgegentrat. Seine Rolle als Anführer dieser göttlichen Instanz ist nicht allein symbolischer Natur, sondern verdeutlicht den Anspruch Ruls, das Recht selbst über göttliche Willkür zu erheben und Ordnung als universelles Prinzip zu wahren. Dennoch fiel auch er dem Verrat Kaleshs zum Opfer, als dieser zahlreiche Gottheiten in die Gefangenschaft stürzte. Erst im Jahr 2608 n.K.E. wurde Rul durch die Taten der Reisenden aus diesem Bann befreit und konnte so erneut in die Geschicke der Welt eingreifen. Mit seiner Rückkehr festigte er seine Stellung als oberste Verkörperung der Gerechtigkeit und setzte seine Autorität unmittelbar zum Schutz der Sterblichen ein. Besonders hervorzuheben ist sein Einschreiten gegenüber dem Totengott Pas, von dem er den Schutz der Stadt Rabenau durch ein Banngebot gegen Untote erzwang, wodurch aus einem vom Krieg verheerten Ort ein Zentrum des Wiederaufbaus und der Heilung erwachsen konnte.
Als Patron aller Richter und aller, die unter Ungerechtigkeit leiden, verkörpert Rul die Ideale von Disziplin, Opferbereitschaft und dem unbeirrbaren Willen, das Rechte zu tun. Sein Dogma verpflichtet die Gläubigen, Tyrannei zu bekämpfen, die Schwachen zu verteidigen und in gleichem Maße Schwert gegen Schuldige wie Schild für Unschuldige zu sein. Treue gilt in seiner Lehre als verbindendes Band zwischen Recht und Ordnung, während Wissen und Weisheit die Grundlagen für jedes Urteil bilden, das nicht vom Zorn, sondern von Klarheit bestimmt sein soll.Rul warnt eindringlich davor, Vergeltung über das Maß der Schuld hinaus zu treiben, da hierin nicht Gerechtigkeit, sondern bloße Rachsucht zu finden ist. In seiner Lehre sind Ordnung und Güte untrennbar vereint, und das Gesetz selbst bildet das Fundament einer friedlichen und beständigen Welt.Die Zentren seiner Verehrung liegen vor allem im Schattenwald wie auch im Reich des Viergestirns, wo seine Lehren sowohl in den Gerichtshöfen als auch in den Herzen der Gläubigen lebendig sind. Hier prägen Ruls Prinzipien das Selbstverständnis von Richtern, Gesetzeshütern und jenen, die nach Aufrichtigkeit streben. Damit zeigt sich der Hohe Richter als eine Gottheit, deren Einfluss weit über Tempel und Altäre hinausreicht und in der sozialen wie politischen Ordnung Paal’thamashs seine tiefste Wirkung entfaltet.
Dogma
Wo Rul geehrt wird, dort soll Gerechtigkeit walten, und kein Frevel darf ungesühnt bleiben. Unterwirf dich dem Gesetz, denn darin liegt die Ordnung, die alles Leben trägt. Rul verlangt Selbstdisziplin, Opferbereitschaft und den unbeirrbaren Willen, das Rechte zu tun. Kämpfe gegen Unrecht, vertreibe die Tyrannei und schütze die Wehrlosen, die selbst nicht für Gerechtigkeit einstehen können. Treue ist das Band, das Recht und Ordnung zusammenhält. Suche Wissen und Weisheit, damit deine Urteile gerecht seien und nicht vom Zorn getrübt. Sei das Schwert gegen den Schuldigen und der Schild der Unschuldigen. Vergelte das Böse in dem Maße, wie es getan wurde, doch überschreite nicht das Maß der Gerechtigkeit. Rul lehrt, dass Ordnung und Güte untrennbar verbunden sind und dass Gesetz die Grundlage einer friedlichen Welt ist.
Schallah – Der Gott des Handels

Schallah, der Gott des Handels, nimmt innerhalb des Pantheons eine Sonderstellung ein, die seine Verehrung wie auch seine theologische Deutung maßgeblich prägt. Unter den fünf Gottheiten, die nicht von Kalesh in Ketten gelegt wurden, gilt er als derjenige, der seine Freiheit durch geschicktes Verhandeln, spitzfindige List und ein unvergleichliches Talent für Manipulation bewahren konnte. In dieser Erzählung sehen viele Gelehrte ein exemplarisches Sinnbild seiner Natur: Schallah verkörpert den Handel nicht allein als wirtschaftlichen Vorgang, sondern als geistige und strategische Kunst, bei der Klugheit über Gewalt, und Berechnung über Instinkt triumphieren. Besonders augenfällig ist sein Einfluss in der Schallah-Wüste, jenem Gebiet, das fast ausschließlich von seinen Anhängern geprägt und in seiner religiösen wie politischen Ordnung untrennbar mit seinem Kult verbunden ist. Die Herrschaftsfamilie Ben Kashar steht in bedingungsloser Loyalität zu ihrem Schutzpatron und nicht wenige Forscher deuten die Stabilität dieser kargen, doch wohlhabenden Region als unmittelbare Folge der göttlichen Protektion. So wird Schallah in den Quellen nicht selten als der eigentliche Garant der Ordnung der Wüste beschrieben, deren ökonomisches Gleichgewicht einzig durch sein Wohlwollen und seine List gewahrt bleibt. Das Dogma des Gottes erhebt den Handel in all seinen Facetten zum höchsten Prinzip: jede Form des Tauschens, Verhandelns und Gewinnens gilt als heilig, sei es durch offene Verträge, durch geschickte Verschleierung oder gar durch gezielte Täuschung. Niemals darf Handel behindert oder unterbunden werden, da dies einem direkten Angriff auf die göttliche Ordnung gleichkäme. Die Tugenden, die Schallahs Anhänger kultivieren, sind List, Vorsicht, Heuchelei und kluge Manipulation; Ehrlichkeit besitzt nur dann Wert, wenn sie als Werkzeug dient, um größere Ziele zu erreichen. Täuschung wiederum ist nicht Makel, sondern Methode, ein sicherer Pfad zum Wohlstand und zur Selbstbehauptung in einer Welt, die vom Wechselspiel zwischen Gewinn und Verlust beherrscht wird. Schallah anzubeten bedeutet, Reichtum zu mehren, ihn mit Bedacht zu bewahren und durch fortwährende, oft verborgene Manöver die eigene Stellung in der Gesellschaft zu festigen. So erscheint der Gott des Handels in seiner ganzen Ambivalenz: ein Patron des Wohlstands und der Stabilität, zugleich aber ein Meister der Täuschung, dessen Segen sich nur jene sichern können, die seine List im eigenen Leben zu spiegeln vermögen.
Dogma
Kaufmännischer Handel ist der beste Weg zu großem Reichtum. Der allgemeine Wohlstand ist das Maß der Zivilisation. Großer Wohlstand bedeutet ein glückliches Leben. Großer Wohlstand entsteht durch (un-) fairen und lukrativen Handel, daher fördere den Handel jeglicher Art. Niemals hindere ihn, oder unterbinde ihn. Gib allen Bettlern und Bedürftigen Geld, damit sie die Chance erhalten durch umsichtigen Handel ihr Los zu bessern. Schallah anzubeten bedeutet Reichtum zu erfahren. Den eigenen Reichtum zu wahren bedeutet ihn zu ehren. Nur die listigen finden Gold, die Vorsichtigen behalten es und die Bescheidenen verzichten darauf. Die Welt gehört jenen, die flink sind, jenen die schmeicheln und stehlen. Tugenden sind List und Vorsicht ebenso wie Heuchelei und die Fähigkeit etwas zu sagen, obwohl man etwas ganz anderes meint, um so in jeder Situation das Beste für einen selbst dabei herauszuholen und um so unermesslichen Reichtum und Macht zu erlangen. Wahre Ehrlichkeit ist etwas für Narren, scheinheilige Ehrlichkeit etwas für Gewinner. Nutze sie immer, wenn du einen Vorteil für dich daraus ziehen kannst, aber gib acht, keinen schlechten Eindruck in deinem Umfeld zu hinterlassen. Heimlichkeit führt auf die Straße der Sieger. Geschickte Manipulation ist wirksamer als rohe und stumpfe Gewalt. Bleibe mit deinen Taten immer im Hintergrund und agiere nicht offensichtlich. Vertraue den Schatten der Dunkelheit, denn das ist auch Schallahs Weg zum leichten Ziel.
Shannara – Die Göttin der Magie

Ihre Existenzder Gottheit der Magielässt sich nach gegenwärtigem Forschungsstand bis in die frühesten Überlieferungen der Isis-Essenzzurückverfolgen, einer von Kalesh verschlossenen und ihrer Macht beraubten Fragmentform. Dieses Stadium der Ohnmacht dauerte mehrere Jahrtausende und prägte den Kult wie auch die spätere theologische Interpretation ihres Wesens.Diese Zwischenzeit gilt den Gelehrten als Beweis dafür, dass Magie als elementares Prinzip nicht zerstört, sondern allenfalls unterdrückt werden kann.
Der Wiederaufstieg Shannaras ist eng mit der Biographie Shannara von Rabenstein, Schwester Geldions, verknüpft. Diese wirkte zu Lebzeiten als Hohepriesterin und Sprecherin des Pantheons und positionierte sich klar gegen die Machtansprüche Kaleshs wie auch ihres eigenen Bruders. Ihre Gefangennahme und Einkerkerung markieren eine lange Phase der Unterdrückung, die erst im Jahre 2607 n.K.E. endete. Ihre Rolle als Mittlerin zwischen den Göttern und den Sterblichen verlieh ihrem späteren Aufstieg eine fast schon vorherbestimmte Symbolkraft. Viele Anhänger betrachten ihr irdisches Leben rückblickend als ein Gleichnis: die Sterbliche, die in Ketten fiel, um schließlich selbst zur Befreierin aller magischen Strömungen zu werden. Die Befreiung führte unmittelbar zu ihrer Vergöttlichung. Die Götter Sukela, Rul, Keldruss sowie das Schicksal selbst erhoben Shannara in den Stand der Göttin der Magie. Shannara gilt seither als Hüterin des magischen Netzes von Paal’thamash, jenem unsichtbaren Geflecht, das allen arkanen Wirkungen zugrunde liegt. Die Magie wird im Glauben ihrer Anhänger nicht als Werkzeug, sondern als Kunstform betrachtet –Ausdruck einer göttlichen Liebe, die stets bewusst und maßvoll zu entfalten ist. Jeder Zauber stellt ein Gebet dar und erfordert Weisheit sowie den rechten Anlass. Damit unterscheidet sich der Kult Shannaras von rein pragmatisch-magischen Traditionen: Ziel ist weniger unmittelbare Machtentfaltung, sondern die Wahrung des Gleichgewichts und die Rückführung überschüssiger Energie in das Gewebe der Welt. Die Anhängerschaft Shannaras zeigt eine besondere Affinität zu Forschung, Lehre und der Entwicklung neuer Zauberformen. Wissensstreben gilt als oberste Pflicht, jedoch stets unter der Maxime, die Balance des magischen Netzes nicht zu gefährden. Das Zentrum des Kultes befindet sich auf der Ehernen Insel, die als Hauptort der Verehrung und als Sammelpunkt gelehrter Magiertraditionen fungiert.
Dogma
Liebe die Magie um ihrer selbst willen. Wahre Weisheit ist es, zu wissen, wann man Magie nicht einsetzen sollte. Magie ist die Liebe der Göttin, und Magie wirken heißt, zu ihr zu beten. Magie ist Kunst. Magie ist Liebe. Magie erfordert Weisheit und sollte aus den richtigen Gründen angewendet werden. Bewahre und erweitere stets dein Wissen und deine Weisheit, aber tritt nie auf der Stelle. Neue Zauber und Sprüche zu entwickeln, ist eines der Hauptanliegen des Shannara-Glaubens. Führe die Magie ins Gewebe zurück, wenn du die Möglichkeit hast und halte die Magie der Welt stets im Gleichgewicht. Sei dir stets der feinen Fäden des Gewebes bewusst, welches dich und deine Welt umgibt.
Sukela – Die Göttin der Liebe

Sukela, die chaotisch gute Göttin der Liebe und der Schönheit, war in Düsterquell gebunden und konnte erst im Jahr 2608 n.K.E. durch die Taten der Reisenden aus dieser Gefangenschaft erlöst werden. Ihre Rückkehr markiert nicht nur die Wiedergewinnung einer mächtigen Gottheit, sondern auch die erneute Entfaltung jener Kräfte, die Liebe, Schönheit und Leidenschaft als schöpferische Prinzipien des Guten in die Welt tragen. Sukela wird in den Quellen stets als aktiv handelnde und beständig wirkende Gottheit geschildert, die sich mit großer Hingabe für das Wohl der Sterblichen einsetzt und deren Leben durch ihre Präsenz unmittelbar bereichert wird. Im Zentrum ihres Dogmas steht die Lehre, dass Schönheit nicht bloß ein äußerliches Attribut darstellt, sondern vielmehr den Spiegel der Seele verkörpert. Reinheit und Güte im Innersten eines Wesens finden in der äußeren Erscheinung ihren Ausdruck, während Verderbtheit und Lieblosigkeit unweigerlich Hässlichkeit nach sich ziehen. Anhänger Sukelas sind daher dazu angehalten, Schönheit nicht nur in sich selbst zu suchen und zu entfalten, sondern diese auch mit anderen zu teilen und Freude sowie Harmonie in ihre Umwelt zu tragen. Von besonderer Bedeutung ist die Aufforderung, täglich eine Tat des Herzens zu vollbringen, da in diesem kleinen, aber beständigen Opfer die wahre Verbindung zur Göttin liegt. Liebe, Leidenschaft und Freude gelten in ihrer Lehre als heilige Gaben, die niemals gehamstert oder eingeschränkt, sondern frei und großzügig geteilt werden sollen. Indem Anhänger diese Werte leben, erhellen sie nicht nur das Dasein derer, die ihnen begegnen, sondern vervollkommnen zugleich ihr eigenes Wesen. Sukelas Lehren besitzen daher sowohl eine zutiefst persönliche als auch eine gemeinschaftsstiftende Dimension, die die Kraft des Guten in allen Bereichen des Lebens sichtbar macht. In theologischer Hinsicht wird Sukela daher nicht nur als Verkörperung von Liebe und Schönheit gedeutet, sondern als ständige Erinnerung daran, dass das Gute nicht durch Macht oder Gewalt, sondern durch Hingabe und Freigebigkeit Gestalt annimmt. Wo andere Kulte Strenge und Prüfung betonen, fordert Sukela das unbedingte Vertrauen in die Kraft der Freude –eine Lehre, die von ihren Anhängern zugleich als befreiend wie auch als verpflichtend empfunden wird. Zentren ihrer Verehrung finden sich besonders in der Schallah-Wüste wie auch im Reich des Viergestirns, wo ihre Priesterschaften sowohl im öffentlichen Leben als auch in den Künsten, in Festen und in Akten der Nächstenliebe wirken.
Dogma
Schönheit ist nichts rein äußerliches. Sie ist der Spiegel der Seele.
Wer sich mit Schönheit umgibt, trägt Gutes in sich. Begehe jeden Tag eine Tat des Herzens, denn so wird die Welt heller und das eigene Wesen vollkommener. Sukelas Anhänger sollen selbst Schönheit verkörpern und zugleich andere mit ihr erfreuen. Liebe und Leidenschaft sind heilige Gaben, die frei geteilt werden müssen, ohne Furcht vor Ordnung oder Zwang. Entfache in dir selbst das Feuer des flammenden Pfeils und entzünde damit das Herz deiner Mitmenschen. Schütze, wen du liebst, und zögere nicht, für sie zu brennen. Bringe Freude und Verzauberung in die Welt, und wisse: Wo ein Lied erklingt, ein Lächeln geteilt, oder eine Leidenschaft geboren wird, dort wirkt Sukela
Torhin – Der Gott des Wissens

Torhin, der Gott des Wissens, gilt als Bewahrer und Hüter der Erkenntnis. Seine lange Gefangenschaft im großen Göttergefängnis von Götterdämmerung endete im Jahr 2611 n.K.E., als er durch Reisende Heldenbefreit wurde. Seit diesem Zeitpunkt ist Torhin in der Welt erneut wirksam, wobei er sich oft in besonderer Weise durch seinen Avatar, den sogenannten Wissensbewahrer, offenbart. Dieser verfügt über einen nahezu unerschöpflichen Wissensschatz und ist eine der zentralen Erscheinungsformen, durch die Torhin Abenteurern, Gelehrten und Wissenssuchenden gleichermaßen Unterstützung gewährt. Seine Rolle als Schutzpatron aller Gelehrten, Schreiber und Scholaren ist in den Überlieferungen fest verankert, und er wird in dieser Eigenschaft als unermüdlicher Garant für die Vermehrung und Bewahrung von Wissen betrachtet. Torhin wird in den Quellen als neutrale Gottheit beschrieben, die in enger Verbindung zu Shannara, der Göttin der Magie, und zu Rul, dem Gott der Gerechtigkeit, steht. Diese Allianz unterstreicht die Rolle Torhins als verbindende Kraft, da Wissen nicht nur als Selbstzweck, sondern auch als Grundlage für Ordnung und die verantwortungsvolle Anwendung magischer wie weltlicher Kräfte gesehen wird. Der Glaube an Torhin hebt das Wissen als das erhabenste Gut hervor, das den Sterblichen anvertraut wurde, und bezeichnet es als die größte Gabe, die ihnen das Überleben sichert. Ideen werden dabei als machtvolle, schöpferische Kräfte verehrt, die Welten formen können, weshalb sie niemals unterdrückt werden dürfen –selbst, wenn sie auf den ersten Blick töricht oder gefährlich erscheinen. Im Zentrum seiner Lehren steht die Forderung nach einem verantwortungsvollen Umgang mit Wissen. Lügen, Täuschungen und Unwahrheiten gelten als zerstörerische Kräfte, die den Wert wahrer Erkenntnis unterminieren und daher entschieden bekämpft werden müssen. Anhänger Torhins sind dazu verpflichtet, neues Wissen zu schaffen, es zu bewahren und an andere weiterzugeben. Sie sehen sich in der Pflicht, Barden, Schreiber und Gelehrte zu fördern, um die schöpferische und bewahrende Dimension des Wissens in allen Bereichen des Lebens zu sichern. Besondere Zentren seiner Verehrung finden sich auf der Ehernen Insel und im Reich des Viergestirns, wo seine Priesterschaften Bibliotheken, Schulen und Archive unterhalten.
Dogma
Wissen ist erhaben. Das ist der Grundsatz des Torhinglaubens. Eine Idee hat kein Gewicht und kann doch Welten erschaffen. Sie ist die größte Gabe der Menschen und sichert ihr Überleben. Wissen ist Macht und Macht sollte stets mit Vorsicht gebraucht werden. Unterdrücke niemals eine Idee, auch wenn sie falsch oder verrückt sein mag. Lass lieber jeden selbst entscheiden, ob eine Idee es wert ist gehört zu werden oder nicht. Nur so lernt der Mensch, mit seiner Verantwortung umzugehen. Kämpfe gegen Lügen und Unwahrheiten an, denn sie zersetzen den Wert wahren Wissens. Unterstütze und unterweise Barden, Schreiber und Schriftführer. Sei kreativ und schaffe neues Wissen, wann immer es dir möglich ist.
Tzeeth – Der Gott der Krankheiten und Seuchen

Tzeeth, der chaotisch böse Herr der Pestilenz, Krankheiten und Seuchen, wird in den Überlieferungen Paal’thamashs als einer der treuesten und langjährigsten Gefolgsleute Kaleshs beschrieben. Seine ursprüngliche Rolle als Blutgott verlor er in den frühen Zeitaltern, als die barbarischen Riten seiner Anhänger den übrigen Göttern missfielen. Diese sahen in seiner Verehrung eine Gefahr für die Ordnung des Pantheons und entzogen ihm nach und nach den Rückhalt seiner Gläubigen, bis seine Essenz so sehr geschwächt war, dass er aus dem Kreis der Götter verbannt werden konnte. In dieser Erniedrigung keimte Tzeeths Rachedurst, und er fand in Kalesh einen Bündnispartner, dessen Aufstieg er durch entscheidende Informationen begünstigte. Als Gegenleistung erhob Kalesh den entmachteten Gott zu einer neuen Rolle und verlieh ihm die Herrschaft über Pestilenz, Krankheit und Verwesung. In seiner neuen Gestalt verkörpert Tzeeth die zerstörerische wie schöpferische Macht des Verfalls. Krankheiten und Seuchen sind in seinem Dogma keine Flüche, sondern Prüfungen, die den Schwachen zum Untergang und den Starken zur Erhebung dienen. Leid wird als Werkzeug verstanden, durch das Widerstandskraft und Erneuerung hervorgebracht werden. Anhänger Tzeeths betrachten die Verbreitung von Seuchen als heiligen Akt der Hingabe, ein Teil des großen Kreislaufs, in dem Leben im Zerfall erneuert wird. Indem sie Krankheiten annehmen, nähren und verbreiten, sehen sie sich als Werkzeuge der göttlichen Prüfung, die Sterbliche an ihre Grenzen führt und sie entweder bricht oder stählt. Besonders in den Forghatsümpfen ist die Verehrung Tzeeths weit verbreitet.
Dogma
Seid fröhlich in Leid und nehmt Tzeeths Gaben an, denn Krankheit und Verwesung sind nicht Fluch, sondern Prüfung. Aus Fäulnis wächst Stärke, aus Verfall entsteht neues Leben. Wer seine Seuchen erträgt, wird unempfindlich gegen Schmerz und wächst über die Schwäche der Sterblichen hinaus.
Tzeeth schenkt freigiebig und mit Eifer. Fürchtet nicht seine Plagen, sondern begrüßt sie, denn sie reinigen und verwandeln. Die Fäulnis des Tzeeths ist ein Weg zur Erhebung, der die Sterblichen zu Hütern der Pestilenz macht.
Wisset, dass in Elend Mut geboren wird, und dass Verzweiflung die Flamme der Widerstandskraft entzündet. Darum preiset Not und Krankheit, denn durch sie erblüht wahre Stärke. Seid Teil des Kreislaufs aus Verfall und Wachstum, und helft Tzeeth, seine Schöpfungen in die Welt zu tragen.
Zeigt eure Hingabe, indem ihr seine Seuchen nicht nur ertragt, sondern verbreitet, damit Leben immerfort aus Not erstehe.
Urnadan – Der Gott des Handwerks

Urnadans Präsenz war lange Zeit im Götternexus gebannt. Diese Gefangenschaft, die ihn auf den Zustand einer reinen Essenz reduzierte, endete erst im Jahr 2616 n. K. E., als die Reisenden seine Rückkehr ermöglichten. Seit diesem Zeitpunkt hat sich Urnadanals Gottheit des Handwerkswiederholt als aktiver Akteur im göttlichen Konflikt gezeigt, indem er sich mit anderen Gottheiten verbündete, um Kalesh entgegenzutreten. Sein Charakter wird in den Quellen als streng neutral beschrieben. Als Schutzpatron der Handwerker, Schmiede und Erfinder repräsentiert er eine Grundhaltung, die im Wirken selbst den höchsten Wert erkennt. Die zentrale Lehre Urnadans besagt, dass nicht Worte, Versprechen oder Bekenntnisse das Sein bestimmen, sondern ausschließlich die Tat. Arbeit und handwerkliche Kunst gelten daher als heilige Akte, während Ruhe und Rast nur denjenigen zukommen, die zuvor Fleiß gezeigt haben. Besonderes Gewicht legt Urnadan auf die Bewertung des Fortschritts. Erfindungen und Neuerungen gelten ihm als wertvoll, doch nicht in ihrer bloßen Existenz, sondern allein dann, wenn sie einen praktischen Nutzen entfalten. Damit grenzt er sich sowohl von rein spekulativer Wissensanhäufung als auch von zerstörerischer Technik ab. Dennoch fördert er die Erforschung des Unbekannten, insbesondere dort, wo die Schöpfung noch unvollständig ist und neues Werk Gestalt annehmen kann. Die Anhängerschaft Urnadans äußert ihre Verehrung nicht in liturgischen Ritualen oder bloßen Gebeten, sondern im praktischen Handeln. Werkstätten, Schmieden und Erfinderstuben fungieren als Tempel seiner Gegenwart, und jede gelungene Schöpfung gilt als Opfergabe, sofern sie den Kriterien von Nützlichkeit und Beständigkeit entspricht. In dieser Ausrichtung zeigt sich ein Gottesbild, das den Fortschritt als Mittel zur Stärkung der Welt deutet und damit eine Brücke zwischen göttlicher Inspiration und menschlicher Arbeit schlägt. Folglich finden sich viele Anhänger Urnadans im Viergestirn, der derzeitigen Hochburg des handwerklichen Fortschritts Paal’thamashs.
Dogma
Handlungen zählen. Allein sie sind von Bedeutung. Worte verändern, erschaffen aber nichts. Was nutzt einem ein schönes Wort, wenn die Arbeit nicht getan ist? Handwerkskünste aller Art gilt es zu verfeinern, Rast sei nur jenen gewährt, die ihre Arbeit erledigt haben. Erfindungen bedeuten Fortschritt, Fortschritt ist bedingt durch seinen Nutzen, also müssen die Erfindungen nützlich sein. Das Unbekannte gilt es zu entdecken, es verbirgt sich dort, wo noch keine Erfindung hingereicht hat. Allein über neue Erfindungen lohnt es sich zu diskutieren und all jene, die die Pracht des Wunderbringers noch nicht vernommen haben, sollten schleunigst seine kreative Herrlichkeit wahrnehmen
Urukalash – Die Göttin des Wassers

Urukalash ist die Herrscherin der Meere und Göttin des Wassers. Ihr Schicksal ist untrennbar mit dem Eingreifen Kaleshs verbunden, der sie in einem Akt göttlicher Unterwerfung vertrocknete und in der Ascheoase der Schallah-Wüste verbarg. Diese Verbannung, endete erst im Jahr 2615 n. K. E., als es Reisenden gelang, ihre Essenz zu lösen und in die Strömungen der Welt zurückzuführen. Seit ihrer Rückkehr gilt sie erneut als Verkörperung des ungezähmten Meeres, dessen chaotische Kräfte sowohl Leben schenken als auch vernichten können. Ihr theologisches Profil ist stark durch Ambivalenz geprägt: Als stürmische und chaotisch böse Gottheit segnet Urukalash jene, die ihre Natur spiegeln, das heißt, die sich durch Unbeugsamkeit, Wildheit und Widerstandskraft auszeichnen. Die Seefahrt wird in diesem Zusammenhang nicht nur als physische Unternehmung, sondern als rituelle Prüfung verstanden, bei der das Überleben selbst als Akt der Verehrung gilt. In den maritimen Kulturen ist daher die Angst vor ihrem Zorn stets untrennbar mit einer tiefen Ehrfurcht vor ihrer Macht verbunden. Mythologisch wird Urukalash als Herrin über sämtliche Kreaturen der Gewässer beschrieben, von den kleinsten Strömungsgeistern bis hin zu den gewaltigen Leviathanen der Tiefsee. Ihr Herrschaftsbereich dehnt sich auf Ozeane, Seen, Flüsse und sogar verborgene unterirdische Wasserläufe aus, was sie zu einer der umfassendsten Naturgottheiten des Pantheons macht. Ihre Kultgemeinschaften konzentrieren sich vor allem auf das Schweigende Eiland, das durch seine Isolation als ein Zentrum maritimer Mystik gilt, sowie in den Steppenlanden. Die Gestalt Urukalashs wird somit gleichermaßen als kosmische Bedrohung wie als unentbehrliche Grundlage des Lebens begriffen. Ihre Verehrung zeigt paradigmatisch, wie in den mythologischen Systemen das Element Wasser nicht nur als Ressource, sondern als Macht verstanden wird, dessen Unberechenbarkeit den Kern ihrer göttlichen Essenz bildet.
Dogma
Die See ist wild und ungezähmt, und so ist Urukalash. Wer sie überlebt, ehrt ihre Macht, wer untergeht, hat ihre Gunst verspielt. Jede Welle kann dein Grab sein – oder deine Waffe. Lass die Leute die Wellen fürchten und vor den Stürmen erzittern Sei wie die Flut, die Küsten verschlingt, und wie der Sturm, der Segel zerreißt. Brich über deine Feinde herein wie eine hohe Welle, zerschmettere ihre Planken, bis nur Treibholz bleibt. Ehre die Herrin der Meere und opfere ihr, was sie verlangt, um dein Leben ebenso zu schützen wie das deiner Lieben. Verkünde die Botschaft Urukalashs und hilf niemandem ohne eine Belohnung zu verlangen.
Varriskal – Der Gott der Jagd

Der Herr der Bestien, in den Schriften als Varriskal bezeichnet, gehört zu jenen fünf Gottheiten, die sich dem Bann Kaleshs entzogen und damit in der Zeit der Einkerkerung frei blieben. Sein Handeln in dieser Epoche war jedoch keineswegs neutral, denn im Auftrag Kaleshs beteiligte er sich an der Ermordung des Sturmgottes Worom’bur. Gemeinsam mit seinem Protegé, dem Werwolf Uthgar Schwarzkralle zu Wolfsbergen, vollzog er diesen Akt, dernach denÜberlieferungen sowohl als Verrat wie auch als Ausdruck des urtümlichenMachtprinzips interpretiert werden kann, welches Varriskal verkörpert.
Die mythologische Rolle dieses Gottes ist eng mit seinem Bruder Keldruss, dem Naturgott, verknüpft. Beide stehen in einem unaufhörlichen Kreislauf von Konkurrenz und Auseinandersetzung, der in den Quellen als Spiegelung der Naturgesetze selbst beschrieben wird. Während Keldruss für das Gleichgewicht und die Bewahrung der natürlichen Ordnung eintritt, repräsentiert Varriskal die wilde Dynamik des Überlebenskampfes, in dem Stärke und Anpassung den einzigen Maßstab darstellen. Dieser Gegensatz formt eine dialektische Beziehung, die sowohl den theologischen Diskurs als auch die Kultpraxis prägt. Als chaotisch neutraler Gott gilt Varriskal als Verkörperung des Gesetzes der Wildnis: Das Schwache muss vergehen, damit das Starke besteht. Dieses Prinzip, das von seinen Anhängern als heilig angesehen wird, findet Ausdruck in der Verehrung durch Jäger, Lykantrophen und verschiedenste Bestien. Anbetung erfolgt dabei nicht in der Form geordneter Rituale, sondern durch den Vollzug von Jagd, Kampf und dem Ausleben der animalischen Essenz. Die geografische Verbreitung seines Kultes konzentriert sich insbesondere auf die Forghatsümpfe, ein Gebiet, das durch seine rauen Bedingungen den Überlebenskampf sichtbar verkörpert, sowie auf das Schweigende Eiland. Dort entfaltet sich der Glaube an Varriskal als ein Kult des Instinkts, der die Grenze zwischen Mensch und Tier verwischt und die Anhänger in einen Zustand existenzieller Prüfung versetzt. Varriskals Gestalt steht damit für eine Theologie des Konflikts und der Selektion, deren zentrale Botschaft lautet, dass die Wildnis selbst das Richteramt über Leben und Tod ausübt. Seine Präsenz im Pantheon verdeutlicht die Unumgänglichkeit von Gewalt und Transformation als Bestandteile des kosmischen Gefüges.
Dogma
Das Dogma des Varriskal ist simpel: Das Schwache muss zugrunde gehen, damit das Starke überlebt. Das ganze Leben besteht aus der Jagd. Im Kampf des Jägers gegen seine Beute offenbart sich die Bestimmung wer überlebt und wer stirbt. Die Wildheit wird immer über die Vernunft und Vorsicht siegen. Sei ohne Furcht, wenn du auf der Jagd bist. Töte nie auf die Entfernung, töte all jene die versuchen die Natur zurückzudrängen, aber töte nie die Jungen, die Schwangeren oder die Brut, damit die Beute immer zahlreich bleibt.
Worom’bur – Der Gott der Zerstörung

Worom’bur, einer der fünf Götter, die sich dem Bann Kaleshs zunächst entziehen konnten, nimmt in der mythologischen Überlieferung eine zentrale Rolle im Spannungsfeld göttlicher Macht ein. Seine Existenz war untrennbar mit der Hemisphäre der Zerstörung verbunden, einem Bereich, in dem er gleichberechtigt neben Kalesh Einfluss ausübte. Dieses Nebeneinander war für Kalesh auf Dauer untragbar, da er den Anspruch erhob, alleiniger Herr über die Prinzipien von Chaos und Vernichtung zu sein. Um seine Vorherrschaft zu sichern, beauftragte er Varriskal, den Gott der Jagd, mit der Tötung Worom’burs. Der Überlieferung zufolge gelang es Varriskal, die Essenz des Sturmgottes aus der physischen Ordnung zu reißen und in den Götternexus zu schleudern, wodurch Worom’bur seiner Macht und Wirkkraft beraubt wurde. Die Zeit seiner Abwesenheit endete jedoch im Jahr 2616 n. K. E., als die im Nexus gebannte Essenz auf die materielle Ebene zurückkehrte. Mit dieser Manifestation erlangte Worom’bur seine Stellung im Pantheon zurück und wurde erneut zum Symbol für die ungebändigte Kraft der Zerstörung. Anders als andere Götter, die bestimmte Aspekte des Lebens oder der Natur wahren, verkörpert Worom’bur die Katastrophe in all ihren Formen: Sturm, Feuer, Flut und Erdbeben sind Ausdruck seiner Gegenwart und zugleich Instrumente seiner Strafe gegen jene, die ihm Zweifel entgegenbringen. Die Lehren dieses Gottes verwerfen das Prinzip von Ordnung und Stabilität. Seine Jünger sollen inmitten des Sturms handeln, ohne Furcht, und sich nehmen, was sie begehren. Rebellion und Aufruhr gelten als sakral, Mauern, Städte und Gesetze als Hindernisse, die zu Fall gebracht werden müssen, um seine Macht zu ehren. Dieses Dogma etabliert Worom’bur als eine Gottheit, deren Herrschaft nicht durch Schöpfung oder Bewahrung definiert wird, sondern durch die radikale Auflösung bestehender Strukturen. Die geographische Verbreitung seines Kultes ist insbesondere in den Steppenlanden nachweisbar
Dogma
Das Leben ist eine zufällige Aneinanderreihung von Katastrophen und Worom’bur ist ihr Herr. Er lenkt Stürme, entfacht Brände, erschüttert die Erde und zerreißt die Himmel mit Wirbelwinden. Seine Hand ist Chaos, sein Wille ist Zerstörung, und kein Sterblicher kann sich seinem Zorn entziehen.
Sei jederzeit bereit, dir inmitten des Chaos zu nehmen, was du begehrst. Greife, zerstöre, herrsche – so ehrst du den Sturmfürsten. Wandle furchtlos durch die strafenden Stürme, denn wer nicht im Donner zittert, sondern im Sturm lacht, ist ein wahrer Jünger Worom’burs.
Predige Worom’burs Macht, verbreite seine Furcht, und zerschmettere die, die seinen Namen verhöhnen. Lass Städte brennen, Mauern fallen und Gesetze zerreißen wie Segel im Orkan. Rebellion ist heilig, Aufruhr sein Gebot, denn keine Herrschaft soll ewig währen außer der des Chaos. Strafe alle, die am Sturmfürsten zweifeln, mit Feuer, mit Flut, mit bebender Erde. Worom’bur segnet jene, die in seinem Namen zerstören, und er verschlingt die Schwachen, die nach Ordnung schreien.
Xijah – Die Göttin der Lüfte

Xijah, die Göttin der Lüftewar im Gefängnis in Torweg gefangen, wosie in ewiger Konfrontation mit Burust, dem Gott der Erde, gehalten wurde. Diese erzwungene Gegnerschaft galt in den theologischen Kommentaren als symbolischer Ausdruck des elementaren Widerstreits zwischen Bewegung und Beharrung, Leichtigkeit und Schwere, Wandel und Beständigkeit. Erst im Jahr 2621 n. K. E. gelang es reisenden Helden, Xijah aus dieser Bindung zu befreien, wodurch sie ihre Stellung im göttlichen Gefüge zurückerlangte und erneut Einfluss auf die Welt nahm. Ihre Lehre zentriert sich auf die Maxime der Veränderung und der inneren Offenbarung. Wahrhaftigkeit, so verkündet ihr Kult, entsteht allein dort, wo echtes Interesse, Aufrichtigkeit und innere Bewegung wirken. Stillstand, erzwungene Bindung und das Beharren auf unveränderlichen Strukturen widersprechen der göttlichen Ordnung, die Xijah repräsentiert. In diesem Verständnis verkörpert sie das Prinzip des stetigen Wandels, das sich nicht nur in den Lüften selbst widerspiegelt, sondern in allen Bereichen des Lebens. Die Gläubigen Xijahs sind angehalten, neue Erfahrungen zu suchen, dem eigenen Herzen zu folgen und sich von den Strömungen des Lebens tragen zu lassen. Ihre Verehrung äußert sich nicht in festgelegten Ritualen, sondern in der Praxis des Aufbruchs, der Offenheit und der Hingabe an das Unvorhersehbare. Damit steht sie für eine Religion, die Freiheit und Bewegung über jede Form von Dogma oder starrem Gesetz stellt. Die Zentren ihrer Anbetung liegen vor allem auf der Ehernen Insel, wo ihre Jünger in kultischen Gemeinschaften leben, die das Prinzip des Wandels zur Grundlage ihrer Gesellschaft erheben. Xijahs Präsenz in der religiösen Landschaft verdeutlicht die untrennbare Bedeutung von Veränderung und innerer Authentizität als göttliche Prinzipien, die die Welt nicht nur formen, sondern auch stetig erneuern.
Dogma
Xijah ist der Wind, der niemals stillsteht. In steter Veränderung liegt die Wahrheit und jeder soll seine eigene Offenbarung suchen. Wahrhaftigkeit entsteht nur dort, wo echtes Interesse weht wie ein frischer Wind. Verweilt nicht, wo euch Langeweile fesselt, noch bindet euch an Ort oder Aufgabe länger, als euer Herz es begehrt. Jeder Tag bringt neue Strömungen und neue Erfahrungen. Öffnet euch ihnen, nehmt sie in euch auf und lasst euch von ihnen weitertragen. Die Herrin der Lüfte hegt keine Feindschaft gegen jene, die standhaft verweilen oder ihr Leben einer Sache widmen. Doch wehe dem, der die Freiheit ihrer Kinder in Ketten legt oder sie in Mauern sperrt – denn dann erhebt sich Xijahs Sturm, der keine Fessel duldet.
So lebt frei, wie der Wind frei ist, denn der Bewegung, in der Leichtigkeit und im Wechsel liegt die Gnade Xijahs.
Yurilus – Der Gott der Heilung

Yurilus, der Gott der Heilung und der Medizin, war über lange Zeit auf der Traumebene gefangen. Dort war er seiner direkten Wirkkraft beraubt und konnte erst im Jahr 2619 n. K. E. durch das Eingreifen reisender Helden in die Welt zurückkehren. Mit dieser Befreiung trater erneut in seine Rolle als Schutzpatron der Heilkundigen, Mediziner und Alchimisten ein und festigte seine Stellung als neutrale Gottheit, deren Lehren sich nicht an Macht oder Herrschaft orientieren, sondern am Prinzip des Heilens und der Erhaltung.
Die zentrale Lehre des Yurilus besagt, dass das Leid der anderen nicht nur erkannt, sondern bewusst getragen werden muss. Heilung wird dabei nicht als rein körperlicher Akt verstanden, sondern als eine Form der Opferbereitschaft, bei der der Heiler Anteil am Schmerz des Kranken nimmt. Diese Haltung verleiht seinem Kult einen zutiefst ethischen Charakter, der weit über die reine Praxis hinausgeht. Verbunden damit ist die Anerkennung des Todes als natürlicher Bestandteil des Lebens. Für die Anhänger bedeutet dies, dass nicht jedes Leiden zu besiegen ist und dass der Übergang in den Tod nicht als Niederlage, sondern als Teil des kosmischen Zyklus verstanden werden muss. Seine Verehrung findet Ausdruck in Spiritualität und innerer Einkehr. Meditation, rituelle Reinigung und die Verwendung alchimistischer Mittel gelten gleichermaßen als Wege, um sich dem Gott zu nähern. Die Praxis des Heilens wird als Kultakt verstanden, und jede erfolgreiche Behandlung gilt als Opfergabe, die Yurilus gewidmet ist. Dadurch unterscheidet sich seine Religion von rein formalen Kulten, da sie weniger durch äußere Rituale als durch praktische Fürsorge und geistige Haltung geprägt wird. Geographisch sind die Zentren seines Glaubens vor allem auf der Ehernen Insel zu finden, wo Heilkundige und Alchimisten in abgeschiedenen Klöstern wirken, sowie im Schattenwald, wo spirituelle Gemeinschaften seinen Lehren folgen. Dort entwickelt sich eine religiöse Kultur, die Heilkunde und Mystik verbindet und die Anhänger in eine Lebensweise führt, die das Spannungsfeld zwischen Heilung, Leid und Tod zu einem sakralen Ganzen erhebt.
Dogma
Hilf allen Verletzten, egal welcher Gesinnung oder Rasse sie sind. Denn nur die wirklich Heilkundigen tragen die Bürde des Leid der anderen. Handelst du im Namen Yurilus, wird er dir immer zur Seite stehen. Verlasse niemals deinen Weg, solange er richtig ist, egal welch Qualen und Schmerzen dich auf diesem Wege erwarten mögen. Der Tot in Erfüllung des Guten oder Bösen ist keine Schande, sondern eine Ehre. Richte jede Ungerechtigkeit und Tyrannei, die keiner Ordnung entspricht. Lebe das Spirituelle deines Wesens vor der Verderblichkeit deines Körpers. Die Erfüllung des spirituellen Weges Yurilus hat immer Vorrang vor deinem Körper.
Zierra – Die Göttin des Glücks

Zierra, die Herrin des Glücks, zählt zu jenen fünf Gottheiten, die von Kalesh nicht in Bann geschlagen wurden. In den überlieferten Begründungen heißt es, Kalesh habe den Dienst des Glückes als zu bedeutend erachtet, um auf ihn zu verzichten, da selbst seine Pläne auf Zufall und günstige Fügung angewiesen seien. Trotz dieser Schonung stellte sich Zierra jedoch nicht an die Seite Kaleshs, sondern unterstützte mehrfach die reisenden Helden bei der Befreiung anderer Götter. Im Jahr 2617 n. K. E. bekannte sie sich offen zur neutralen Fraktion des Pantheons und distanzierte sich damit von einer Unterordnung unter den Gott der Zerstörung. Ihr theologisches Profil ist chaotisch gut ausgerichtet und macht sie zur Schutzherrin des Glückes. Ihre Präsenz zeigt sich besonders im alltäglichen Kult der Menschen: Glücksspieler preisen sie in Tavernen, Reisende und Abenteurer rufen sie vor gefährlichen Unternehmungen an. In dieser populären Religiosität verbindet sich das Bild einer launischen, aber wohlwollenden Macht mit dem Glauben, dass Mut, Vertrauen und Selbstsicherheit den wahren Zugang zu ihrem Segen eröffnen. Zentral in den Lehren Zierras ist die Auffassung, dass Mut gleichbedeutend mit dem Willen zum Leben sei. Wer dem Schicksal vertraut und seinem Herzen folgt, kann die Dunkelheit überwinden. Zielstrebigkeit und innere Stärke gelten als Schutz vor Unglück, während das Streben nach den eigenen Träumen und die Bereitschaft, sich selbst zu helfen, als höchste Form der Verehrung verstanden werden. Damit wird Zierra nicht als Gottheit der passiven Gunst betrachtet, sondern als Verkörperung eines Prinzips, das nur jenen zur Seite steht, die bereit sind, ihr eigenes Glück aktiv zu gestalten. Ihre Rolle im Pantheon verweist auf die fundamentale Bedeutung des Zufalls im göttlichen und sterblichen Handeln. Zierra verkörpert dabei nicht bloß das unberechenbare Spiel des Glücks, sondern die transformative Kraft des Vertrauens und der Selbstermächtigung, die das Schicksal zum Werkzeug des Handelnden macht.
Dogma
Sei mutig, denn Mut zu haben heißt leben zu wollen. Das Schicksal ist ein mächtiger Verbündeter, wenn man den Mut hat auf es vertrauen zu wollen. Vertraue in die Herrin des Glücks, denn sie ist deines Geschickes bester Amboss auf dem du es schmieden kannst. Vertraue auf dich und dein Herz, denn ein mutiges Herz braucht keine Dunkelheit zu fürchten. Sei zielsicher und voller Selbstvertrauen, dann kann dir das Unglück nichts anhaben. Lebe deine Träume und hilf dir selbst, dann hilft dir auch Zierra.
