Hintergrund

Rul, der Hohe Richter, erscheint in den mythologischen Überlieferungen Paal’thamashs als rechtschaffen gute Gottheit, die einst den Vorsitz im Tribunal der Götter führte und in dieser Funktion dem wachsenden Machtstreben Kaleshs entschieden entgegentrat. Seine Rolle als Anführer dieser göttlichen Instanz ist nicht allein symbolischer Natur, sondern verdeutlicht den Anspruch Ruls, das Recht selbst über göttliche Willkür zu erheben und Ordnung als universelles Prinzip zu wahren. Dennoch fiel auch er dem Verrat Kaleshs zum Opfer, als dieser zahlreiche Gottheiten in die Gefangenschaft stürzte. Erst im Jahr 2608 n.K.E. wurde Rul durch die Taten der Reisenden aus diesem Bann befreit und konnte so erneut in die Geschicke der Welt eingreifen. Mit seiner Rückkehr festigte er seine Stellung als oberste Verkörperung der Gerechtigkeit und setzte seine Autorität unmittelbar zum Schutz der Sterblichen ein. Besonders hervorzuheben ist sein Einschreiten gegenüber dem Totengott Pas, von dem er den Schutz der Stadt Rabenau durch ein Banngebot gegen Untote erzwang, wodurch aus einem vom Krieg verheerten Ort ein Zentrum des Wiederaufbaus und der Heilung erwachsen konnte.

Als Patron aller Richter und aller, die unter Ungerechtigkeit leiden, verkörpert Rul die Ideale von Disziplin, Opferbereitschaft und dem unbeirrbaren Willen, das Rechte zu tun. Sein Dogma verpflichtet die Gläubigen, Tyrannei zu bekämpfen, die Schwachen zu verteidigen und in gleichem Maße Schwert gegen Schuldige wie Schild für Unschuldige zu sein. Treue gilt in seiner Lehre als verbindendes Band zwischen Recht und Ordnung, während Wissen und Weisheit die Grundlagen für jedes Urteil bilden, das nicht vom Zorn, sondern von Klarheit bestimmt sein soll.Rul warnt eindringlich davor, Vergeltung über das Maß der Schuld hinaus zu treiben, da hierin nicht Gerechtigkeit, sondern bloße Rachsucht zu finden ist. In seiner Lehre sind Ordnung und Güte untrennbar vereint, und das Gesetz selbst bildet das Fundament einer friedlichen und beständigen Welt.Die Zentren seiner Verehrung liegen vor allem im Schattenwald wie auch im Reich des Viergestirns, wo seine Lehren sowohl in den Gerichtshöfen als auch in den Herzen der Gläubigen lebendig sind. Hier prägen Ruls Prinzipien das Selbstverständnis von Richtern, Gesetzeshütern und jenen, die nach Aufrichtigkeit streben. Damit zeigt sich der Hohe Richter als eine Gottheit, deren Einfluss weit über Tempel und Altäre hinausreicht und in der sozialen wie politischen Ordnung Paal’thamashs seine tiefste Wirkung entfaltet.

Dogma

Wo Rul geehrt wird, dort soll Gerechtigkeit walten, und kein Frevel darf ungesühnt bleiben. Unterwirf dich dem Gesetz, denn darin liegt die Ordnung, die alles Leben trägt. Rul verlangt Selbstdisziplin, Opferbereitschaft und den unbeirrbaren Willen, das Rechte zu tun. Kämpfe gegen Unrecht, vertreibe die Tyrannei und schütze die Wehrlosen, die selbst nicht für Gerechtigkeit einstehen können. Treue ist das Band, das Recht und Ordnung zusammenhält. Suche Wissen und Weisheit, damit deine Urteile gerecht seien und nicht vom Zorn getrübt. Sei das Schwert gegen den Schuldigen und der Schild der Unschuldigen. Vergelte das Böse in dem Maße, wie es getan wurde, doch überschreite nicht das Maß der Gerechtigkeit. Rul lehrt, dass Ordnung und Güte untrennbar verbunden sind und dass Gesetz die Grundlage einer friedlichen Welt ist.